Auf der Kinderstation

Zeit für ein Gespräch — Zeit für Sie

Jeden Dienstag Nachmittag besuchen zwei Mitglieder der WegGefährten die Patienten und ihre Angehörigen auf der Station V02 des Städtischen Klinikums in der Salzdahlumer Straße.

Besuche auf der Station sind seit Corona leider nicht immer möglich. Mithilfe unserer Begrüßungsbox möchten wir anderen betroffenen Familien eine kleine Freude machen und die Hand reichen. Wir nehmen auch gerne telefonisch zu Ihnen Kontakt auf.

Wir sind das Besuchsteam des Vereins "WegGefährten – Elternhilfe zur Unterstützung tumorkranker Kinder Braunschweig e.V." Wir sind Mütter und Väter, deren tumorkranke Kinder auf der onkologischen Station behandelt worden sind. Wir bringen Zeit mit und hören gerne zu. Wir stellen uns bei Ihnen vor und laden zum "runden Tisch" und gemeinsamen Austausch ein. Wir bringen Kaffee und Kuchen mit. Wenn Sie Interesse haben, berichten wir von unseren Erfahrungen. Gerne informieren wir über die unterstützenden Angebote des Vereins.

 

Wir möchten durch unser Angebot Mütter, Väter, Kinder, Geschwister und Angehörige begleiten und stärken. Uns VEREINt die Betroffenheit und wir sind gerne im Besuchsteam der WegGefährten. Neben einem offenen Ohr haben wir Zuversicht, Mut und Optimismus im Gepäck. Auch für uns und unsere Familien war es ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir nicht alleine sind und das möchten wir gerne zurückgeben.


Das aktuelle Besuchsteam

Stefanie Braun

aus Meine

Mein Sohn Jaron erkrankte im September 2015 im Alter von 9 Jahren an Leukämie (ALL). Nach der Intensiv-Chemotherapie und der anschließenden Behandlung in Tablettenform lebt er seit September 2017 medikamentenfrei. Jaron hat einen älteren Bruder (Eliah). Zum Besuchsteam gehöre ich seit 2018.

Myrna Fricke

aus Vechelde

Mein Sohn Max erkrankte 2016 im Alter von 14 Jahren an Blutkrebs (akute lymphoblastische Leukämie, kurz ALL). Die Behandlung erfolgte über die Dauer von zwei Jahren und wurde 2018 abgeschlossen. Max hat einen älteren Bruder (Till). Im Besuchsteam der WegGefährten bin ich seit August 2018.

Tatjana Knigge

aus Vechelde

Wir haben zwei Söhne, Manuel und Silas. Silas war 9 Jahre alt, als er im Dezember 2012 an einem Hirntumor (Medulloblastom) erkrankte. Die Behandlung ist seit März 2014 abgeschlossen. Kurz danach habe ich begonnen, das Besuchsteam zu unterstützen.

 


Heidi und Werner Lützow

aus Wolfenbüttel

Unser Sohn Oliver erkrankte im Juli 2013 im Alter von 10 Jahren an Lymphdrüsenkrebs (T-Zell Lymphom). Die Behandlung ist seit 2015 abgeschlossen. Oliver hat eine ältere Schwester (Mareike). Ich bin seit Oktober 2018 im Besuchsteam. Werner unterstützt uns seit Mai 2019.

Dennis Wilkening

aus Dettum

Meine Tochter Emily erkrankte im Oktober 2018 im Alter von 2 Jahren an einer akuten lympho-blastischen Leukämie (ALL). Nach der darauf folgenden Chemotherapie erlitt sie 2019 einen Rückfall und bekam im Januar 2020 eine Knochenmarktransplantation in der MHH. Im Besuchsteam der WegGefährten bin ich seit 2021.

 Maria Beyerl

aus Braunschweig

Im Frühjahr 2021 erkrankte meine Tochter Ida im Alter von nur 7 Monaten an einem Neuroblastom. Nach 6 Monaten Chemotherapie und einer erfolgreichen Tumorresektion war die Behandlung im Dezember 2021 abgeschlossen. Im Jahr 2022 beschloss ich dann, aktives Mitglied der WegGefährten zu werden und bin seit dem Frühjahr 2023 im Besuchsteam. Im Oktober '23 kam Idas Bruder Paul zur Welt. Wir wohnen in Watenbüttel und wenn ich nicht gerade in Elternzeit bin, unterrichte ich Mathe und Deutsch an einer Gesamtschule in Gifhorn.


Klinikclowns

Im August 2004 begann ein Projekt in unserer Kinderklinik, das allen am Herzen liegt, dem Klinikpersonal, den Ärzten, den Eltern und uns, den "WegGefährten". Immer mittwochs besuchen 2 Klinikclowns die kleinen und großen Patienten.

Tania Klinger alias Feodora und Stefanie Seeländer alias Pepina kommen jede Woche am Mittwochvormittag auf die Station V02 und entführen die Patienten in eine andere Welt. Leuchtende Kinderaugen und Lachen sind Geschenke des Moments.

Das Duo begeistert durch komödiantisches, musikalisches und turnerisches Können. Aber vor allem sind Einfühlungsvermögen und viel Talent zur Improvisation nötig, um die kleinen Patienten für sich zu gewinnen. "Wenn wir ein Zimmer betreten, spüren wir sofort, wie viel Energie nötig ist, ob wir die Kinder sofort mit einbeziehen können oder uns nur mit uns selbst beschäftigen dürfen." Die Idee — Lachen als Therapie — stammt aus den USA. Berühmtester Befürworter ist der Arzt Patch Adams aus West Virginia.

Um dieses Projekt starten und finanzieren zu können, waren große Anstrengungen erforderlich, die unser damals noch sehr junger Verein allein nicht bewältigen konnte. Große Starthilfe gaben hier die "Deutsche Kinderhilfe Direkt e.V." und die Fußballmannschaft von Eintracht Braunschweig, die sich entschloss, durch den Verkauf von Silikonbändern als Fan-Artikel dieses Projekt zu unterstützen. Wir hoffen, dass auch in Zukunft Förderer auf dieses Projekt aufmerksam werden, denn schon jetzt sind die "Klinik-Clowns" nicht mehr aus dem Klinik-Alltag wegzudenken und wir möchten alles daran setzen, dass sie den Kindern erhalten bleiben.


Zaubern beim Elternverein

„Die Angst vergeht, der Zauber bleibt“ (Annalisa Neumeyer)

Ute von Koerber (Vitamine) ist seit fast 20 Jahre bei den WegGefährten bekannt. Seit September 2023 hat sich Vitamine als Klinikclown auf der Station verabschiedet und besucht die Kinder seitdem mit magischen Zauberkunststücken. Mit ihrem Zauberwagen und im neuen Kostüm besucht sie mit Musik und vielen Kunststücken nun die Kinder als „Praline“ (Schwester von Vitamine).

Die Kinder erlernen durch das Zaubern Kunststücke, die nicht verraten werden. Es sei denn: die Eltern lernen selbst einen Zaubertrick und tauschen dann mit den Kindern. So wächst die Zauberei. Die Kinder erlernen auf spielerische Art

und in vertrauter Atmosphäre die Kunststücke: oft mit Karten, mit Zahlen, mit Tüchern, mit Bällen und Schachteln, mit Worten, mit Musik oder mit Bewegung.

Sie konzentrieren sich, planen ihre Handlungen und treten durch das Zaubern positiv in den Mittelpunkt. Dadurch kann das Selbstvertrauen spielerisch gestärkt werden.

Mit viel Heiterkeit, Musik und lustigen Zaubersprüchen zeigen sie stolz schon nach 30 Minuten „Zauberschule“ den Eltern, Geschwistern und dem Personal das Erlernte. Somit sind sie in kurzer Zeit ein Zauberkind!

Selbst zurückhaltende, skeptische Kinder und Jugendliche öffnen sich gerne dem Zaubern, denn durch die Zauberkunststücke und Tricks können sie ganz neu mit Gleichaltrigen oder Ärzten in Kontakt treten. Durch das Zaubern kann es sein, dass sie sich im Krankenhaus kompetent fühlen und sogar viel „schlauer“ sind

als die Ärzte… das macht Spaß!


Kooperation mit der Städtischen Musikschule Braunschweig in der Kinder- und Jugendklinik

Musik hilft, verbindet und ist eine besondere Art, sich auszudrücken und Gefühle zu verarbeiten….

Seit 2019 bietet der Musiktherapeut Andreas Sichau, Lehrkraft der Städtischen Musikschule Braunschweig, in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Städtischen Klinikums Braunschweig ein musikalisches Angebot in der Kinderkrebsstation an.

Neben seiner Tätigkeit als Lehrkraft für Musikalische Früherziehung in Kindertagesstätten und Gitarre in Grundschulen sowie Bläserklasseninstrumentalunterricht für die Fächer E-Gitarre, E-Bass und Schlagzeug betreut Andreas Sichau im Rahmen der Kita- und Schulmusik an der Städtischen Musikschule eine inklusive Gruppe des Kindergartens der Lebenshilfe und mehrere Musikprojekte mit Geflüchteten.

Seine Vielfalt an Erfahrungen, ob als Musiker oder Therapeut, macht Herrn Sichau für uns WegGefährten, verbunden mit den Belangen auf unserer Station, besonders wertvoll.

Wir freuen uns sehr über diese wunderbare Zusammenarbeit!

 


Gegen Langeweile und zum Wohlfühlen

Womit vertreibt man Langeweile im Krankenhaus? Natürlich mit Spielen.

Ob Gesellschaftsspiele, Geduldsspiele oder größere Anschaffungen von Spielmöglichkeiten. Die WegGefährten besorgen und finanzieren regelmäßig weitere Spielangebote sowie Bastelmaterialien für die Kinderkrebsstation.

Zusätzlich verfügt die Station über eine Tonie-Box mit zahlreichen Hörfiguren und gibt WLAN-Gutscheine aus.

Die Stationssekretärin Christiane Dörschlag näht für alle betroffenen Kinder und deren Geschwister liebevolle und individuelle Kissen. Damit kann man sich auf Station gleich etwas wohler fühlen.


Komplementäre Pflege

Aromapflege in der Kinderonkologie

Seit einigen Jahren schon finanzieren die WegGefährten die komplementäre Pflege auf der Kinderonkologie.  Die komplementäre Pflege ist eine unterstützende Behandlungsmaßnahme, die Beschwerden (z.B. Übelkeit während der Chemotherapie) lindern kann, bei Einschlafproblemen hilft, bei der Mundpflege oder auch bei blauen Flecken eingesetzt werden kann. Die Kinder lieben die Düfte und Öle und dürfen sich ihren Lieblingsduft aussuchen.

Es handelt sich ausschließlich um hochwertige Öle mit Bioqualität. Natürlich braucht es auch bei diesen Maßnahmen umfangreiche Kenntnisse, besonders wenn sie bei Kindern eingesetzt werden, die oftmals sensibler auf Substanzen reagieren.

Mit Fuß- und Handmassagen können Kinder wieder zur Ruhe kommen und auch bei Bauchweh gibt es ein spezielles Massageöl. Einige Öle werden individuell gemischt, denn jeder Organismus reagiert anders auf die Aromaöle und zu viel Duft ist manchmal auch nicht verträglich.

Damit die komplementäre Pflege fachgerecht angewandt werden kann, unterstützen wir die Pflegekräfte auch bei den Ausbildungen zur Aromapflege. Wir freuen uns, dass das Interesse der Pflegekräfte zu diesem Thema immer größer wird und wir durch die Übernahme der Ausbildungs- und Produktkosten bei den kleinen und großen Patienten zum Wohlbefinden beitragen können.